Projekt Multilayer-Insert gewinnt den AVK-Innovationspreis

Am 18. September verlieh die AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. im Rahmen des International Composites Congress (ICC) in Stuttgart ihren Innovationspreis in der Kategorie Forschung und Wissenschaft an die niedersächsische Forschungskooperation HP CFK, bestehend aus dem Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik (PuK), dem Institut für Flugzeugbau und Leichtbau (IFL) sowie dem Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW). Ausgezeichnet wurde das Team für Ihre Entwicklung des Multilayer-Inserts, eines Krafteinleitungselements für dünnwandige Hochleistungs-CFK-Strukturen. Den Ingenieuren gelang es, den simultanen schichtweisen Aufbau von Laminat und Insert in bestehende Automated-Fiber-Placement Prozesse zu integrieren, indem Faserlagen lokal durch Metalleinleger gleicher Dicke substituiert werden. Im Vergleich zu konventionellen Technologien führt der lokale hybride Anbindungspunkt zu einer minimalen Umlenkung der Fasern und damit zu einer Reduzierung des Störeinflusses.
Damit ist es möglich, reinmetallische Bereiche in Faserverbundstrukturen auszubilden, die eine Lastübertragung über Schub in allen Lagen des Laminats bewirken. Der belastungsoptimierte faser- und leichtbaugerechte Aufbau führt zu einer signifikanten Erhöhung der einleitbaren Lasten in den kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK) sowie eine Gewichtsersparnis im Vergleich zu am Markt erhältlichen Technologien. Die Krafteinleitung kann dann z. B. über Schraub- oder aber auch über Schweißverbindungen erfolgen und erlaubt so die lösbare Fügung von z. B. metallischen und faserkunststoffbasierten Bauteilen.
Die grundlegenden Arbeiten für das neue Verfahren wurden innerhalb des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Schwerpunktprogramms 1712 geschaffen.

Industriekolloquium und Arbeitskreisreffen des SPP1712 in Karlsruhe

Am 29. Juni endete die erste Projektphase des Schwerpunktprogramms 1712 „Intrinsische Hybridverbunde für Leichtbautragstrukturen – Grundlagen der Fertigung, Charakterisierung und Auslegung“ offiziell in einem abschließenden Industriekolloquium. Unter Beteiligung des Industriebeirats präsentierten die Projektpartner aller acht Projekte ihre Ergebnisse am gastegebenden wbk Institut für Produktionstechnik in Karlsruhe. In konstruktiven Diskussionen zwischen Wissenschaft und Praxis wurden wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der jungen intrinsischen Hybridverbunde gegeben und ein Ausblick für die kommende Förderperiode entwickelt. Ein zentrales Thema dieser Projektphase wird es sein, eine Demonstration der unterschiedlichen Projektergebnisse im Kontext eines Anwendungsszenarios aus dem Automobilbau zu entwickeln.

Am Abend hatten dann alle Teilnehmer die Gelegenheit, sich über die aktuellen Forschungsthemen am wbk im Rahmen eines Versuchfeldrundgangs zu informieren.
Wir freuen uns sehr, dass auch unser Projekt „Multilayer-Inserts“ fester Bestandteil der zweiten Projektphase ist und wünschen allen Partnern bis zum kommenden Arbeitskreistreffen am 12. und 13. Dezember 2017 in Chemnitz ein gutes Gelingen.

Sollte Sie Interesse an Hybridverbunden und einer möglichen Demonstration im Kontext Ihrer Anwendung haben, sprechen sie uns gerne an.

FlexPro-CFK auf der Hannover Messe

Auf dem Stand der Wissenschaftsallianz der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover haben wir vom 24.04.2017 bis zum 28.04.2017 im Rahmen der Hannover Messe, zusammen mit anderen Forschungsprojekten der beiden Universitäten, unser Projekt FlexProCFK präsentiert.

Anhand eines Demonstrators haben wir einem breiten Publikum unsere Projektziele und -inhalte vorgestellt und konnten dabei interessante Gespräche mit viel positivem Feedback führen.

FlexProCFK als Best Practice Projekt auf einer Veranstaltung des MWK

Am 09.02.2017 wurden wir vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur eingeladen unser Projekt FlexProCFK auf einer Veranstaltung im Rahmen der EFRE Richtlinie “Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen” zu präsentieren. FlexProCFK wurde hierbei als Best Practice Beispiel für den Fördertatbestand “2.2.3 Innovationsverbünde” ausgewählt.

Neben Kurzpräsentationen ausgewählter Projekte aus anderen EFRE Förderbeständen wurde die Veranstaltung durch mehrere Gastbeiträge zum Thema Technologie Transfer aus den Hochschulen in die Wirtschaft abgerundet.

Wir danken dem MWK für die Einladung und für den interessanten Einblick in die komplette EFRE Förderlandschaft.

Kooperationtsprojekt FlexProCFK: Industrieworkshop in Stade eröffnet neue Perspektiven

Die Entwicklung einer Technologie für die effiziente Herstellung komplexer Versteifungsstrukturen im Flugzeugbau: Dies ist das Ziel des Kooperationsprojektes FlexProCFK, an dem Forscher der Universitäten aus Braunschweig, Clausthal und Hannover im Forschungszentrum CFK Nord in Stade arbeiten. Um den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern, ist im Rahmen des Vorhabens ein gemeinsamer Workshop durchgeführt worden.

Die Veranstaltung wurde von 14 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen besucht, von Flugzeug- und Bootsbau bis zu Windkraftanlagen- oder Anlagenbau. Alle hatten gemeinsam, dass sie mehr oder weniger direkt mit langfaserverstärkten Kunststoffen arbeiten und dadurch mit ähnlichen Herausforderungen in der Produktion konfrontiert sind. Gleichzeitig kamen mit einer Ausnahme alle Unternehmen aus dem Norden Deutschlands.

Nach drei einleitenden Vorträgen, die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung in der manuellen Fertigung sowie Lösungen für die automatisierte Fertigung zeigten, trugen die Teilnehmer die Verbesserungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Bauteils aus ihrer Sicht zusammen. Die Ergebnisse bildeten im Anschluss die Diskussionsgrundlage über die konkreten Anforderungen der Teilnehmer an die im Projekt FlexProCFK entwickelte Technologie. Danach wurden die Gäste über das Gelände des Forschungszentrums geführt und direkt an den Versuchsständen über weitere Forschungsarbeiten am Standort informiert. Die Veranstaltung endete mit dem Vorstellen von Kooperationsmöglichkeiten und einem Ausblick auf den nächsten Industrieworkshop.

Vom umgesetzten Programm konnten beide Seiten profitieren. Die Vertreter aus der Industrie bekamen einen umfassenden Einblick in die Tätigkeiten der Forschergruppe und eine Einführung zu den Möglichkeiten der Kooperation zwischen Industrie und Wissenschaft. Im Gegenzug wurden die Forscher über aktuelle Herausforderungen in der Industrie informiert. Diese Impulse können nun in die laufende Technologieentwicklung sowie in neue Projekte einfließen. Vor dem Hintergrund der Branchenvielfalt der Teilnehmer haben die Beiträge dazu geführt, dass die im Projekt FlexProCFK entwickelte Technologie, die ursprünglich nur für die Fertigung von Versteifungsstrukturen im Flugzeugbau konzipiert war, den Weg in andere Anwendungen finden kann.

Neues YouTube-Video: Thermische Überwachung von Automated-Fiber-Placement-Prozessen[

Im Forschungsprojekt Therm-O-Plan wird eine neue Methode zur Überwachung des Automated-Fiber-Placement-Prozesses entwickelt. Sie basiert auf einer thermischen Analyse des Legeprozesses. Zu diesem Zweck wurde u. a. eine Infrarotkamera in den von der Forschungsgruppe entwickelten Legekopf integriert. Im Zuge dieser Versuche ist ein Video entstanden, dass die Funktionsweise des Prozesses sowie das Potenzial der Überwachungsmethode aufzeigt.

Arbeitskreisreffen des SPP1712 in Paderborn

Zum vorletzten Mal trafen sich am 16. und 17. Januar 2017 die Mitglieder des Schwerpunktprogrammes 1712 in Paderborn in den Räumlichkeiten des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH). Die laufende Förderperiode endet Mitte des Jahres und alle Projektpartner haben die Möglichkeit, sich im Rahmen einer zweiten Förderperiode Mittel für weitere drei Jahre zu sichern. Dementsprechend wurden im Laufe der letzten sechs Monate große Fortschritte in den Teilprojekten erzielt, sodass es von allen Teilnehmern einiges zu berichten gab. Von unserer Seite konnten Erkenntnisse der Grenzschichtuntersuchung sowie erste Versuche zur automatisierten Ablage von MLI in Automated Fiber Placement gezeigt werden. Außerdem präsentierten wir die Ergebnisse von Zugversuchen, in welchen unsere MLI Kräfte von bis zu 20 kN in ein dünnwandiges Laminat einleiten konnten. Am Abend ließ es sich das ILH nicht nehmen, uns im Paderborner Brauhaus großzügig zu verköstigen.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der kommenden Förderperiode und der Zusammenarbeit innerhalb des Schwerpunktprogrammes. Neben verschiedenen gemeinsamen Untersuchungen im Bereich der Hybridisierung wurde beschlossen, zum Ende des Projektes einen gemeinsamen Demonstrator zu realisieren. In diesen werden die Ideen der einzelnen Teilprojekte einfließen, um so anschaulich das Gesamtergebnis des Schwerpunktprogrammes präsentieren zu können. Das nächste Arbeitskreistreffen findet im Juni am wbk Institut für Produktionstechnik in Karlsruhe statt und ist sowohl Abschlusskolloquium der laufenden Förderperiode als auch Kick-Off-Veranstaltung für den zweiten Zeitraum. Wir wünschen allen Projektpartnern viel Erfolg für die verbleibenden Monate und hoffen, dass wir in Karlsruhe in der bestehenden Konstellation den Startschuss für weitere drei Jahre Forschung auf dem Bereich der intrinsischen Hybride geben können.

Erstes Industriekolloquium des SPP1712 in Stade

Das erste Industriekolloquium des SPP1712 wurde am 01. Juli 2015 bei uns am CFK Nord in Stade abgehalten.Für die zweitägige Veranstaltung war erstmalig der Industriebeirat, bestehend aus Vertretern der Luftfahrt-, Automobil- und Zuliefererindustrie sowie dem klassischen Maschinenbau, mit eingeladen. Jedes Projekt präsentierte in einem Vortrag den aktuellen Stand der Ergebnisse. Die hochrangigen Beiräte aus der Industrie erhielten so einen Einblick in die technologischen Chancen und wissenschaftlichen Herausforderungen der intrinsischen Hybridverbunde. Dabei wurden die Qualität der Beiträge und das breite Spektrum an verschiedenen möglichen Anwendungen durch den Beirat ausdrücklich gelobt. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Teilnehmer durch unsere Labore am CFK Nord geführt. Hier konnten aktuelle Forschungsprojekte mit Bezug zur Luftfahrt- und Windkraftbranche gezeigt werden. Ausklang fand das Industriekolloqium in geselliger Runde im Stader Insel Restaurant.

Ergebnispräsentation HP CFK

Am 19. Mai 2015 hatte das interuniversitäre Forschungsteam aus Hannover, Braunschweig und Clausthal ins Forschungszentrum CFK Nord nach Stade eingeladen, um Fachleuten aus Industrie und Wissenschaft die Ergebnisse seines Projekts „Hochleistungsproduktion von CFK-Strukturen” (HP CFK) zu präsentieren.

Vor rund 100 Experten eröffnete Professor Berend Denkena, Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover, die Veranstaltung. Denkena, zu dessen Institut das Projekt HP CFK in Stade gehört, führte in das seit 2011 laufende Projekt ein, an dem 13 Mitarbeiter nach neuen Technologien forschen, um CFK als Alternative zu anderen Leichtbaumaterialien konkurrenzfähig in den Markt zu bringen. CFK steht für carbonfaserverstärkte Kunststoffe.

Ziel des Projekts: das Potenzial des Leichtbauwerkstoffs CFK ausschöpfen

Derzeit entstehen CFK-Konstruktionen immer noch im “Black-Metal-Design”, dem eine klassische Metallbauweise zugrunde liegt. Die Herstellung erfolgt an vielen Stellen noch manuell. Das führt zu hohen Fertigungskosten; das eigentliche Potenzial des Werkstoffes wird nicht ausgeschöpft.

Darin waren sich auch Matthias Behr, Kevin Engel und Onur Deniz vom HP-CFK-Team während der ersten Vortragsreihe einig, die von Professor Peter Horst, Leiter des Instituts für Flugzeugbau und Leichtbau an der Technischen Universität Braunschweig, moderiert wurde. Für die wirtschaftliche Herstellung von CFK müssen neue effiziente Produktionsmechanismen entwickelt werden, die die Prozesshistorie nachvollziehbar machen und dadurch Sicherheit und eine Erweiterung des Prozesswissens gewährleisten.

Fortschritte beim Automated Fiber Placement: leichter, agiler, kompakter

Zu den derzeit bevorzugten Fertigungssystemen zur Herstellung von Leichtbaustrukturen zählt das sogenannte Automated Fiber Placement (AFP). Beim AFP, das einen Forschungsschwerpunkt in Stade darstellt, werden faserverstärkte Kunststoffbänder unter Anwendung von Druck und Temperatur entlang eines vorgegebenen Pfads auf einer dreidimensionalen Werkzeugoberfläche abgelegt.

Die HP-CFK-Wissenschaftler Tobias Hundt, Klaas Völtzer und David Berg präsentierten in einer zweiten Vortragsrunde ihr neuartiges AFP-System, das leichter, agiler und kompakter ist als herkömmliche Systeme. Im Zusammenspiel mit einer onlinebasierten Prozessüberwachung soll eine modulare Flexibilität und eine prozessbegleitende Qualitätssicherung ermöglicht werden. Diese zweite Vortragsreihe moderierte Professor Dieter Meiners, Institutsdirektor des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik an der TU Clausthal.

Live-Demonstrationen und ein positiver Ausblick

In zwei Gastvorägen berichteten darüber hinaus Jelle Bloemhof von der Airbus Operations GmbH und Dr. Patryk Burka von der Premium Aerotec GmbH von der Verwendung von CFK-Bauteilen in der Industrie. Bei der abschließenden Live-Demonstration in den Forschungshallen konnten sich die Gäste einen Eindruck von der Arbeit des HP CFK Teams machen. Viele intensive Fachgespräche vertieften diese Eindrücke.

Der Geschäftsführer und Leiter der Forschungsgruppe, Dr. Carsten Schmidt vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, zog ein positives Resümee des HP-CFK-Projekts, bei dem in den letzten vier Jahren zahlreiche Partnerschaften aufgebaut und fachliche Kompetenzen durch Zusammenschluss erweitert werden konnten. Als Perspektive nannte Schmidt den Ausbau und die Erschließung neuer interdisziplinärer Forschungsfelder sowie eine Übertragung bestehender Ergebnisse in die Praxis.

ZIM-Forschungsprojekt zur Optimierung und Überwachung von Automated-Fiber-Placement-Prozessen genehmigt

Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) genehmigt Herrn Prof. Denkena gemeinsam mit den Projektpartnern SWMS Systemtechnik Ingenieurgesellschaft mbH und AT – Automation Technology GmbH das Forschungsvorhaben “Automatisiert optimierende Bahnplanung und wärmebildgestützte Überwachung für Automated-Fiber-Placement-Prozesse” (Therm-O-Plan). Ziel des Vorhabens ist es, die Planungsaufwände zur Herstellung von Leichtbau-Strukturbauteilen im Automated-Fiber-Placement-Prozess durch eine neue, automatisierte Bahnplanungs- und -optimierungsmethode zu reduzieren. Zudem soll die Prozesssicherheit des komplexen Herstellprozesses durch ein automatisiert parametriertes Online-Thermografie-Qualitätsanalysesystem deutlich gesteigert werden.

Die neue Technologie wird gemeinsam mit dem assoziierten Partner Airbus Operations GmbH am Forschungsstandort CFK Nord entwickelt und erprobt. Hierfür steht den Forschern ein neues, im Projekt HP CFK entwickeltes, Legesystem zur Verfügung.